Januar – besser als nichts

 

Manche neuen Jahre beginnen mit Sonnenschein. Dieses nicht. Wenn das Jahr besser wird als der Januar – dann wird doch noch alles gut.

Mir ging gleich am Anfang die Puste aus und ich lag zwei Wochen im Bett (und ich dachte wirklich das hört nie, nie, nie wieder auf). Ich bin froh, dass der Januar geschafft ist.  Auch weil es ein ständiges Anlaufen gegen das 6.00 Uhr Weckerklingeln ist, gegen einen vom Grau verschluckten Alltag. Und auch, dass das Leben hier nicht zusammen fällt. Dann habe ich meinen geliebten Fellhandschuh verloren, Tage später finde ich ihn vom Sturm verweht in eine Pfütze getunkt – so in etwa fühlte sich der Januar an.

Was mir half kurz aus dem Januarloch rauszuschwimmen:

Rausgehen und lange lange spazieren. Einatmen – Ausatmen.

Grapefruits morgens pressen oder mit Honig gegen die Dunkelheit anlöffeln. Allein die Farbe stimmt mich zuversichtlich.

Im Krankenbett diesen Film gesehen. Soviel Wucht, Lebendigkeit, Schönheit, Liebe und Tanz in einem Film. Für mich der beste Film seit langem. Ich möchte nun gleich fort nach Georgien reisen und verliere mich in Fernwehtagträumen.

Shuggi Bain gelesen. (Von Seite eins an kann man nicht mehr aufhören, auch wenn es einem dabei das Herz zerreißt. Man fühlt das Leben durch Shuggis Augen. Mit all’ seinem Schmerz und seinem großen Herz)

Freunde wiedersehen. Und Eisschollen fischen. Und Geldstücke übers Eis springen lassen.

Oder bei Wind und Sturm mit meiner Freundin telefonieren. Immer Freitags – das Beste des Tages.

Die Dokumentation über Maija Isola + Marimekko.

Eine Badewanne mit Tannenduft. Für einen klitzekleinen Moment abtauchen.

Dieser Musikgruß aus Frankfurt. Ich glaube, ich brauche jetzt auch so einen goldenen Lidschatten, um die grauen Tage über Berlin wegzublinzeln. Vielleicht wie diesen. Und dazu das Lied singen.

Die ersten Puppen im neuen Jahr genäht. Und es kommen noch mehr. Für Euch und all die Kinder da draußen.

Ich wünsche mir, das die Vögel aus dem Süden zurückkehren, die ersten Krokusse endlich aus der Erde winken, die Sonne mehr durch die Wolken leuchtet (wie auf dem letzten Bild am Tempelhofer Feld).

Bald, der Februar ist wirklich schon heller.

Ohne Musik, wäre ich verloren. Diese sind so unterschiedlich, wie der Januar.

Eure Julia

 

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