Maigrüne Gedanken
Der Mai begann mit Freunden mit Grapefruitschorle und Rosé. Mit guten Gesprächen, Abschied, viel Vorfreude und auch erstem Wehmut, weil das Jahr fast schon halb um ist. Das Leben sich immer verändert. Das geht manchmal wirklich schnell.
Ich wollte das der Mai mindestens so leicht wird wie Buttercreme unter einem Pfund Erdbeeren. Ich vergaß, das mein Sohn immer noch mit Gipsschuh lief und ich dadurch auch irgendwie fest hing (wenn auch nur im Kopf). Und die Durchhängertage und MagenDarmGrippen auch vorm Mai nicht halt machen. Ich habe meinem Sohn diese Karte übers Bett gepinnt – eigentlich viel mehr mir selbst. Denn am Ende biegt sich oft ein Regenbogen durch die Wolken und strahlt mit buntem Licht. Es gab unverhoffte Pfingstferien, verbummelte Morgende mit Honigtoast – häkelnd mit meiner Tochter. (Aus den bunten Vierecken vom letzten Sommer ist nun eine Tasche entstanden, perfekt für ihr Sommerbuch und Sonnenbrille.)
Ich danke der Sonne, den Erdbeeren, dem hellen Grün und den wilden Blumen, die den Alltag immer wieder mit Freude und Farbe anstreichen.
Was mir noch gut tat
Jasminduft und Maipuppen (Ein paar sind noch da).
Die Ausstellung von Sam Grigorian, die ganz klein ist und dafür doppelt so viel Freude schenkt – überhaupt sind die Reinbeckhallen an der Spree ein inspirierender Ort – von dem ich immer gestärkt zurückkomme.
Eine Runde mit Freunden, um den blauen See spazieren.
Endlich Sandalentage.
Grüner Tee im Garten.
Mein Quilt nimmt Form und Farbe an. Wir sind eine Minigruppe von vier Frauen und natürlich Doris. Ich merke, wie gut es mir tut, gemeinsam mit den Frauen zu nähen. Am Boden zu sitzen und Stofffelder zu puzzeln. Doris hat mir diesen Hörtipp von Etty Hillesum geschickt, der mich nachhaltig beeindruckt hat. (Möchte im Sommer die Tagebücher hinterherlesen)
Von Hand nähen ist sehr zeitintensiv, aber auch beruhigend und man kann wunderbar Geschichten hören, seinen Gedanken nachhängen oder den Podcast meiner Freundinnen hören (ein wunderbar tiefes und lebendiges Gespräch mit S. Reinckens).
Endlich mal wieder im Kino!
Mit diesen Büchern durch andere Fenster gesehen. O. Ravn – Meine Arbeit, S. Rooney -Gespräche mit Freunden, E. Strout- am Meer, gerade diese Kurzgeschichten begonnen.
Diese Croissants mit Mandelfüllung sind perfekt für Durchhängertage. Und alle anderen Tage sowieso.
Einmal auf die andere Seite der Stadt fahren und im Garten Pause machen. Georg Kolbe Museum. Zwei Textilkünstlerinnen in einer Ausstellung – Noa Eshkol – “No time to dance” und Hoda Tawakol – “Roots”. Ich mag die großformatigen Wandteppiche, das Tanzen, das Andere ebenso von Stoffen fasziniert sind wie ich. Die Videoinstallationen von Yael Bartaner und Omer Krieger möchte ich unbedingt nochmal anschauen. (Die Ausstellung läuft noch bis 25.8.2024.)
Lasst Euch von den langen Tagen umarmen,
PS. Nur heute und morgen im Babylon: Die fabelhafte Welt der Amelie (Was war ich beeindruckt vor über 2o Jahren : ) von all dem Fabelhaften, Unscheinbaren – dem Wesentlichen des Lebens)
Musik Andrew Bird – Three white Horses