Liverpool und mein Mai
Ach Maitage, ich freue mich ein ganzes Jahr auf Euch. Auf Erdbeeren, Rhabarberkuchen, Pfingstrosen und Jasmin, der im Garten blüht und duftet. Und dann vergeht die Zeit wieder so schnell. Ich bin dankbar und glücklich, sehr sogar. Vor allem für die Zeit in Liverpool mit meinen Schwestern und meinem Papa (auch wenn unsere große Schwester leider am Tag der Abreise krank in Berlin zurück bleiben musste). So waren diese 4 Tage Liverpool ein Geschenk. Nicht nur um Papa und die Beatles zu feiern, sondern auch uns, weil Berlin so groß ist und sich immer die Arbeit, Termine, Wege und Alltag zwischen uns drängeln. Einfach mal eine Tasse Tee entspannt trinken – viel zu selten. Dafür muss man schon nach Liverpool reisen. Verrückt. Als wir mit Abendsonne in der Penny Lane “unsere” kleine Wohnung aufschliessen, weiß ich schon, das es unglaublich gut wird. Ich mag die Morgenstunden – der Himmel ist blaugrau, draußen spazieren Kinder in Schuluniformen mit Kniestrümpfen zur Schule, Papa sitzt in der Küche – er wartet auf uns mit warmen Tee und frisch gebackenem Brot – “Octopus’s is Garden” läuft nebenbei und wir planen den Tag. Eigentlich haben wir keine großen Ziele und lassen uns von der Stadt und den Liverpoolern ihre Geschichten erzählen. Ich staune über die viele LiveMusik, die durch die Stadt weht, den unzähligen Pubs (dort kann man locker ab 16.00 Uhr tanzen und singen) und Strassenmusikern, Ubertaxifahrern, die gleich das Radio aufdrehen, nur weil ein Song kommt den man mag. Liverpool ist sehr offen, modern und unglaublich freundlich, das Alte und Neue, nebeneinander gefällt mir, die warmroten Backsteinhäuser sowieso, Fish and Chips, Vintage Läden, Fußball und Musik. Eine tolle Mischung, die sich sofort in mein Herz schleicht. Ich muss unbedingt noch mal wiederkommen – dann mit der ganzen Familie.
Penny Lane Apt, unsere kleine Wohnung, wie schnell ich mich dort zu Hause fühle – sehr Englisch und unglaublich gemütlich.
Rough an handmade, die kleine Bäckerei in der Penny Lane. Das Frühstücksbrot schmeckt so gut, das wir unsere Pläne mit Englischen Frühstücks Empfehlungen über Bord werfen. Wohl auch weil uns das gemütliche Teetrinken und philosophieren über Musik so gut gefällt.
Beatlesmuseum, klar ein muss für jeden Beatlesfan, ich werde mir auf jeden Fall noch die Beatlesfilme anschauen. Ich mag das die Stadt ihre Helden so feiert und in jedem Pub, Späti, Restaurant oder Zaun ein Foto der Vier hängt.
Covern Pub, und Covern Club (gleich schräg gegegnüber), wer Lust hat auf Tanzen und Singen, kommt hier nicht so schnell wieder raus.
Fish&Chips, in der Nähe der Albert Docks, wir haben immer nach klassischen Pommestüten Ausschau gehalten, sie kommen aber in einer großen Box, mit Erbsenmus und sauren Gurken.
Pop Boutique, falls ihr vergessen habt, was man in den 90igern trug , ist man hier genau richtig, ich habe mir gleich 2 original 90iger Jeans gesichert, die, die noch unverwüstlich waren und in der Taille so hoch, das kein Unterhemd verrutscht und eine kleine golden Tasche für unsere PubAbende.
The Doll House, ein winziger Laden bis an die Decke voll mit allem was in keinem guten Puppenhaus fehlen darf. Orientteppiche, Bilder und goldenes Besteck. Der Verkäufer erzählte uns auch gleich, das er vor dem berühmten Covern Pub für ein Plattencover fotografiert wurde, damals in den 60igern. Ich mag, das die Liverpooler so herzlich sind und nachfragen woher man kommt.
Mersey Fähre, wir hatten Glück und der Tag war mit Sonne gesegnet. Es ist schön die Stadt von der anderen Seite zu sehen. Und Seeluft sowieso.
Mit wieviel Glück ich zurückfliege. Danke ihr beiden!
Und dann ging der Monat ja noch ein paar Wochen weiter, das kleine Glück tat aber auch gut:
Erdbeeren und Joghurt zum Frühstück.
Sandalen, fast jeden Tag.
Endlich geht das Basilikum nicht mehr ein, weil ich vergesse es zu gießen. Meine Jungs haben es in die größte Wanne gepflanzt (das verzeiht mindestens ein zwei vergessene Gießkannen) und es sind gleich noch Thymian, Salbei und Rosmarin dazu gezogen.
Wir lieben Pizza. Am liebsten Selbstgemachte im Garten mit Freunden. Mit angebratenen Auberginen, viel Tomatenpassata und Mozzarella. Dazu ewig lange Maiabende. Herrlich!
Dieser Nagellack von Saskia Diez, obwohl ich sonst nie welchen trage – Nägel, wie kurz in Rhabarbersaft getaucht.
Wie ihre neuen silbernen Sandalen funkeln.
Meine Tochter schenkt mir dieses Ros(s)enwasser, aus Rosenblättern und Lavendelblüten aus dem Garten. Einfach Rosenblätter und Wasser mischen, dann durchs Sieb gießen. Ach Kindheit: Wie schön, wenn nur der Moment zählt. Danke, Du mein Rosenkind.
Mit ihr lese ich “Die Schöne und das Ungeheuer“. Ich liebe Elisabeth Shaw. Ich glaube sie auch. Oder dieses. Ich finde, beide perfekte Erstlesebücher.
Zwischen all den vielen Feiertagen und Geburtstagen, habe ich auch Puppen genäht – auch für Maigeburtstagskinder.
Der Tag auf dem Segelboot. Mein Papa segelt und alle die Lust haben, seilen sich ab. Das habe ich schon als Kind geliebt.
Und überhaupt, schwimmen im See.
Fast schon Tradition, das Maitreffen mit Andrea. Diesmal im Barcomis Hinterhof. Die Zeit zwischen unseren Treffen vergeht immer rasant schnell, wir könnten locker noch Wochen reden, und schlendern bis zur letzten Minute durch meinen alten Kiez (damals in den 90igern). Als nächstes besuche ich sie in ihrem Atelier.
Johannisbeeren im Mai – handgepflückt, aber eigentlich brauchen sie noch ein paar Tage Sonne.
Gegen schlechte Laune (das Freibad hatte den ganzen Mai geschlossen – trotz Sommer in Berlin) helfen verlässlich 2 Kugeln Erdnusskaramel oder Rharbabersorbet, wahnsinnig gut!Am liebsten hier.
Leider gehen im Garten immer wieder Gläser kaputt. Diese sind besonders schön. Ich hätte gern einmal alle Farben.
Und vor Midsommar gibt es wieder Puppenkleider wie in den letzten Jahren.
Als Erinnerung an Liverpool …
Und noch mein best of unserer Liverpoolplaylist.
“While My Guitar Gently Weeps” – Beatles
“Octopus’s Garden” – Beatles
“Rich Girl” – Daryl Hall&John Oates
“Hotel California” – Eagles
“Sweet Caroline” – Neil Diamond
“Hard Days Night” – Beatles
“All My Loving” – Beatles
“Brown Eyed Girl” – Van Morrison
“Daydream Believer” – The Monkees