Little Women tut gut, gegen alles was dem Januar fehlt
Ich habe mir fest vorgenommen mehr im Moment zu leben. Jeden einzelnen Sonnenaufgang zu bejubeln. Das fällt mir nicht immer leicht im Januar. 6 Uhr ist einfach nicht meine Zeit. Und noch viel weniger diese ewige Dunkelheit. Der Nieselregen und schlimmer noch wenn der Regen fällt und nicht aufhören will. Der Unterleib, der zwickt und was sonst noch alles zwicken kann. Ein Trick sich mindestens einmal pro Woche mit dem Schönen verabreden. Mit meiner Freundin zum Mittag. Ein Spaziergang – ehe man mit der Arbeit loslegt, unter einem hellgrauen beruhigenden Wolkenmeer. Ein Morgenmilchkaffee und ein Telefonat nach Frankfurt, das immer Sonnenzeit verspricht. Ein Konzert, ein Abendbrot beim Lieblingsvietnamesen nur mit ihm. Oder man bekommt eine Email von Mama und die großartige Idee dazu – alle drei Schwestern mit ihr in diesen tollen Film zu gehen. Beste Idee gegen Januarverstimmung! Gestern war mein Herz aber zu müde und alles in mir rief laut – lieber Wanne,Tee und Buch. Und spätestens 21.00 meine Augen zu.
Bis zur letzten Sekunde habe ich gezögert. Wie gut das ich nicht auf mein Herz gehört habe. Was hätte ich verpasst. Dieser Film, der von der ersten Minute an so voller Schönheit und Farbe glänzt, leicht und feministisch zugleich, jedes einzelne Wort, jeder Gedanke und Bild bedeutungsvoll und wichtig. Und ich Mitten im Glück genau hier und jetzt. Lang nicht so soviel gelacht und geweint und wieder von vorn. Dabei von rechts und von links eine warme Schwesternhand halten – wohl wissend wie einzigartig, besonders diese Verbindung ist.
Los rennt heute noch ins Kino, am besten mit Euren Schwestern, euren Freundinnen oder Liebsten und von einem Moment zum anderen ist der Januar, wie die Farben in diesem Film. Ach Greta Gerwig, wie machst Du das nur? Ich werde ihn ganz bestimmt (unbedingt) noch ein zweites Mal sehen.