Junigold
Der Juni war lang, hell und fröhlich. Ich habe meine Schwermut gezähmt und mein Gesicht Richtung Sonne und Rosen gewendet. (Meine Lieblingssorte blüht genau am Ende unserer Straße. Ich kann nicht vorbeigehen ohne anzuhalten – sie duften zitronenzart und weich nach Kindheit.) Vielleicht auch weil das erste Licht des Junis so hell, die Erdbeeren so süß, und genug Sommer einen streicheln mag. Es gab große Geburtstage, SommerFeste und Abschiede, einen bewegenden Theaterabend meines Großen, Freudenpost mit Bildern von Anne Schwalbe, Eierschecke und Rhabarberkuchen, SchäfchenStoffkleider und Millefleur, ein Regenausflug, der mit rosa genähten Puffärmeln endete. Der Monat war gut zu mir. Zu uns.
Im Garten rosa Johannisbeeren gepflanzt. Oder in der Hängematte ein oder zwei Kurzgeschichten lesen. Diese. Diese oder diese.
Ein Teller voll Sonne (Eines meiner Lieblingskochbücher. Pauline Chardin kocht sich entlang der Jahreszeiten. Es ist mehr ein Bilder und Geschichtenbuch. Und auch darum geht es beim Kochen. Letztes Jahr mit in die Sommerferien genommen. Jeden Tag nur eine Geschichte und ein Gericht gelesen und ausprobiert. Ich nehme es wieder mit.)
Diese Filme geschaut:
“Sliding Doors” (Diese ewige Frage – was wäre wenn? Liebe, London und die 90er mit Gwyneth Paltrow – genauso gut wie damals)
“Asteroid City” (Am besten an grauen Tagen schauen und sich von diesem Farbkunststück weit weg aus dem Alltag träumen)
Auf Arte diese Doku über Meryl Streep geschaut ( Mama das ist ein Tipp für Dich) und über Nino Haratischwili. (“Das mangelnde Licht” habe ich letzten Sommer verschlungen und es tut gut mehr über Nino und die Hintergründe zu diesem Buch zu erfahren.)
Meinen goldenen KettenAnhänger, den mein Mittlerer mir geschmiedet hat. Mit einer Sonne eingraviert als Sonnenbringer für Wolkentage.
Diesen Podcast über Mariana Leky gehört. (Ich mag die Frau hinter den feinsinnigen Geschichten sehr.)
Kein Urlaub ohne genug Bücher, Häkelprojekte, Tuschkasten, Schreibhefte, orangenem Sommerkleid und gelben Lieblingsrock, genug Ohrringen und Tüchern. Mindestens ein Sonnenhut.
Heute nur noch schnell ein Lied und ein Rezept.
Genießt den Sommer und auch die Gewissheit, dass das Licht sich den Weg durch die Wolken bahnt.
(PS. Endlich mal wieder ein Tanzvideo.)
RHABARBER TARTE (abgewandelt nach Pauline Chardin)
140g weiche Butter
120g Rohrzucker
120g Hirsegrieß (für mich – da glutenfrei, sonst großkörniger Weizengrieß)
150g Mandeln, gemahlen
1 Prise Salz
1 TL Backpulver
1 Ei
4 EL griechischer Joghurt
400g Rhabarber, würfeln
Mit einem Schneebesen Butter und Zucker cremig verrühren. In einer anderen Schüssel Grieß, Mandeln, Salz und Backpulver vermengen. Anschließend die ButterZuckercreme und das Ei darin unterheben. Dann Joghurt dazu und weiter rühren. Zum Schluß die Rhabarberwürfel dazugeben und unter rühren. Die Tarteform mit Butter ausstreichen und etwas Zucker berieseln. Den Teig auf die Form streichen. Bei 180 Grad 40 Minuten golden backen. Auskühlen lassen und zum Picknick mitnehmen. Unbedingt teilen.