Herbsttage
Der Oktober ist entweder regennass oder goldhell. Wir hatten Ferien – das allein ist Grund zur Freude. Auch wenn es anders kam. Wie so oft in diesem Jahr. Wir sind um den Sternhagener See geradelt, haben Tischtennis zu fünft gespielt und gescrabbelt bis alle Steine und Worte ausgelegt sind. Die Nächte sind dunkel und sternenklar. Am Tag tauchen die Kinder die Füße in den See und wärmen sie abends am Ofen. Immer wieder backen wir Apfelkuchen. Mit Zimt oder Sahne. Oder beides. Allein der Duft verspricht Frieden. Und doch glänzt nicht alles – hier und jetzt zurück. Ich hänge ganz schön oft durch und verheddere mich in mir selbst. Oft zu viele Gedanken. Zu viele Aufgaben für zwei Hände. Zu viel Wollen, neben all der Müdigkeit. Die vielen kleinen Dinge, die einfach so wegfallen, obwohl man sich kurz oder wochenlang darauf hingefreut hat. Das nicht planen können. Ständig immer antworten, beiseite schieben oder zurecht balancieren von Unvorhersehbarem. Und vor allem das immer noch geschlaucht sein vom 1. Lockdown.
Was die Sache ein wenig leichter machen kann…
Annehmen das es gerade so und nicht anders ist.
Kalt duschen und mich danach mit Moor Lavendel Öl umarmen.
Die neue Sophie Hunger Platte auflegen.
Grapefruit am Morgen mit Honig löffeln.
Eierkuchen mit Pflaumenmus.
Marias Liste immer wie Leuchtstreifen am Himmel.
Abends so früh wie möglich ins Bett fallen und lesen. (Das mochte ich sehr und das hier auch)
Ich schwärme für die Mode von Margaret Howell und träume von Ferien in Cornwall (eine kurze Zeitreise in ihre Arbeit).
Ginkoblätter sammeln und mich erinnern, das am Ende fast alles Gold wird.
Spazieren gehen bei Wind und Wetter.
Mit Maria im Kaffee sitzen und warmes Pain au Chocolat frühstücken, obwohl wir beide arbeiten müssten. Erkenntnis mehr sein, statt müssen – vieles geht dann zehnmal leichter.
Puppenpakete packen. Ihr seid toll. Kauft immer schneller als ich nähen kann. Es kommen noch mal freie Puppen vor Weihnachten!
Puppenschals stricken und Vorfreude auf warme, gehäkelte und gestrickte Puppenpullover.
Ein Regenbogen aus bunten Kerzen. Ab jetzt wieder in meinem Laden oder im Dezember zum Weihnachtsatelier (Ich hoffe so, dass das auch in diesem Jahr wieder geht.)
Filmabende mit Popcorn diese sind immer wieder gut (Zusammen ist man weniger allein, Sister Act (ach Whoopie) Maudie, Astrid, Zimt und Koriander ).
Eure Julia