Ein Samstag im Advent
Liebe Dagmar,
weißt Du noch letztes Jahr im Dezember? Der gemütliche Nachmittag bei Dir zu Hause. Nachdem wir uns ganz unverhofft im Oktober am Flohmarkt begegnet sind. Während Du die orange Wollstrickjacke meiner Tochter in den Händen hieltest, bestaunte ich die Türkise an Deiner Tochter. So kam das und wir ins Gespräch. Vielleicht kommt aber immer auch alles so wie man es braucht. Dann große Freude als sich herausstellte, das Du ebenso Puppen gestaltest – die Kleinsten – die Biegepuppen und Künstlerin für Textil bist. Also schnell die Nummern getauscht, wusste ich doch, dass meine Tochter von vielen Puppen unterm Weihnachtsbaum träumte. Gute 2 Monate später machte ich mich wirklich auf den Weg zu Dir nach Pankow und den Puppen. Eingeladen hast Du mich, einfach so, zu einem Blitzeinsteigerkurs. In den vollen Tagen der Vorweihnachtszeit blieben uns leider nur gute 4 Stunden. Aber immerhin. Nichts geht über professionelle Anleitung. Gedanklich sah ich mich mit einer fertigen Puppe die S-Bahn zurück rollen. Ja, Du sagtest, das das mindestens 8 Stunden dauert. Aber das wollte und konnte ich nicht glauben. Schließlich nähe ich doch schon so lange Puppen. Aber erst mal ankommen, aufwärmen und die zarten Puppen bestaunen.
Dann machten wir uns konzentriert an die Arbeit. Die Zeit drängte. Dabei hattest Du schon alles vorbereitet: Draht, Schablonen, lange Stoffbänder zum Umwickeln, winzige Trikotstücke für die Hände und Minischablonen für die Füße. Das Drahtwickeln war ungewohnt schwer, während es bei Dir wie gemütliches “Wollewickeln” aussah. Die Zeit verging im Sauseschritt. Und Du solltest Recht behalten. Nach 4 Stunden konnte ich nur ein kleines Drahtpüppchen (siehe erstes Bild) mit nach Hause nehmen. Aber auch viele gute Tipps und Ratschläge. Der Rest war nun meine Hausaufgabe bis Weihnachten.
Wie gut, dass ich mir dieses Buch vorsorglich besorgt hatte: “Biegepüppchen selbst gemacht” von Christina Cevales-Labonde. Nach diesem Nachmittag verdrängte ich schnell den Gedanken von vielen Puppen. Mama und Papa – zwei schöne feste formstabile Puppen. Das ist doch auch schön. Weniger ist mehr. Ich habe dann trotzdem in vielen, vielen Abendstunden die drei Kowalke Kinder gefertigt. Zu so einem großen PuppenHaus gehören einfach viele Puppen. Die Freude am Weihnachtsabend war jede einzelne Stunde wert. Sie nimmt sie sogar mit ins große Bett. Hegt und pflegt sie. Und spricht immer nur von ihren “Stubenpuppen” Nun wünscht sie sich noch Oma und Opa, Onkel und Tante und 2 Cousins …. dann komme ich noch mal zu Dir Dagmar. Ja? Gemeinsam ist eben noch schöner.
1000Dank! Deine Julia
Und habt ihr auch Lust auf Puppenstubenpuppen, dann besucht doch Dagmar in ihrer Werkstatt. Im Januar finden noch PuppenKurse statt und ihr könnt von ihren geschickten Hände lernen.
PS: So viel Weihnachtspost hatte ich schon lange nicht mehr – habt vielen Dank für die vielen guten Wünsche!!!!