Dezembertage 2020
Halleluja war das ein Jahr.
Ich könnte noch soviel tun vor Weihnachten. Aber jetzt lass ich es einfach gut sein – dieses besondere Jahr.
Diese Dinge haben mich gut durch den Dezember getragen.
Der Drachen, der mir beim Spazieren immer zuzwinkert. Er erinnert mich an all’ das Schöne und Leichte. Nun kurz vor Weihnachten ist er einfach weiter geflogen. Und verschenkt woanders sein Lachen.
Die geschmückte Tanne im Wald. Auch so ein Lichtblick.
Wie oft ich meine Freundin aus Frankfurt zum Spazieren mitnehme. Nicht an der Hand, aber am Ohr. Tut immer so gut.
Makronen backen für den Weihnachtskalender.
Der blankpolierte Glitzerkalender meiner Tochter. Morgenglück.
Der Weihnachtskalender von meinem Papa. Jeden Morgen ein Filmstreifen Leben zum Frühstück. Erinnerungen aus unserer Kindheit. Das erste Mal auf Skiern, mein erster Tanzauftritt, … . Manchmal tropfen ein paar Tränen ins Müsli, manchmal lache ich vor Glück. Danke Papa, das Du Du bist.
So viel Weihnachtspost bekommen und stapelweise Briefe zurück schicken.
Eure zuverlässigen Puppenkäufe. Gerade in diesen Zeiten. Das macht mich wahnsinnig froh! Danke dafür. Schade nur, dass ich nie alle Wünsche erfüllen kann. Aber nächstes Jahr ganz bestimmt!
Ein kleines Mädchen stand die Tage vor meinem Fenster und blieb dort einfach stehen, um mir zu zusehen. Irgendwann traute sie sich an die Tür und erzählte mir, wie sehr sie meine Puppen liebt. Ich habe ihr einen kleinen Beutel ans Atelier gehangen. Ich hoffe, er findet zu ihr.
Diese eine Post, die ins Atelier geflattert kam. Ein vierseitiger Brief. Einfach so, als Dankeschön. In so feines Papier gehüllt, das ich ihn kaum öffnen wollte. Darin ein Buch, als Freudenbringer, das ich mir extra für die Ferien aufgehoben habe. Was für eine Überraschung. Tausend, tausend Dank!
Marias Weihnachtsmüsli mit Nüssen und Zimt. Löffelweise, wenn ich nachmittags selbst schon sehr müde bin.
Das Weihnachtsalbum von Stevie Wonder.
Meine Puppenpullover aufs nächste Jahr verschoben, da im Dezember wirklich keine Kraft mehr übrig ist.
Jedes Jahr drechselt mir eines meiner Kinder einen Weihnachtsbaum. Dieses Jahr ging es nicht, da der Werklehrer und die Werkstatt in der Schule auch mit C zu kämpfen hatte. Mein Sohn hat dafür einen Engel geschnitzt und ihn mir einfach auf die Fensterbank gestellt. Oh wie mein Herz singt.
Der eine Morgen, als ich das Rollo hoch ziehe. Das erste Licht des Tages und alles ist gefroren. An diesem Tag gab es auch ein paar erste, zarte Flocken.
Jeden Abend meine Verabredung mit J. Markowitz. Nun ist das Buch zu Ende. Ich trauere ein wenig und brauche dringend Nachschub von dieser sprachschönen Schriftstellerin. (Ein Luftkuss an M., wir tauschen immer wieder Bücher – hin und her) Dieser Bücherstapel wartet geduldig neben meinem Bett – wie ich auf die Ferien: Ada. Herzfaden. Das lügenhafte Leben der Erwachsenen. Vorfreude auf Ruhe und Lesezeit!
Denke ich an die Ferien, habe ich mir schon so vieles zusammen geträumt. All’ das ist dieses Jahr nicht wirklich möglich, aber ein paar Schneeflocken wären wirklich ein Anfang. Ein Wunder.
Sternengrüße zu Euch, Eure Julia