Ausblicke, Nichtpläne und das Leben drum herum
Der Januar hatte viele Auf- und Abtage. Schaue ich mir die Bilder im Rückblick an, ist er endlos lang und (eigentlich) winterschön. Der erste Tag begann mit viel Sonne. Es gab lange Weihnachtsferien und plötzlich Schneeflocken, die durch dunkle Nächte fallen.
Dahinter lag aber auch viel Müdigkeit – mehr Erschöpfung als ich zugeben mag und die Frage, wie man das Leben in diesen Zeiten leichter nimmt? Ich habe mir für diesen Januar wenig vorgenommen. Ich versuche es mit mehr Geduldigkeit, Mittagsschlaf und Verabredungen, die mein Herz mit Sonne füllen. Bis her klappt es ganz gut.
Das Wohnzimmer umgeräumt. Das Sofa steht nun mitten im Raum – eine große Einladung zum Nichtstun (Nichts brauche ich dringender.)
Oder dem Schneeballprojekt der Kinder an der Wäscheleine beim Schmelzen zuzusehen. Ich glaube dafür sind Januartage gemacht.
Das glitzernde Glücksschwein, das mich an diesen Kaffeemorgen bei Freunden erinnert. Erwartungsfroh was vor uns liegt – erzählen wir uns von unseren Träumen und Nichtplänen. Mehr davon.
Vier Tage mit ihm auf dem Darß. Das letzte Jahr war so schwer, das wir eigentlich den ganzen Winter dableiben müssten. Mit ostseeblauen Himmeln, ein Stapel Bücher und sich Abends bis nach Korfu träumen. The Durells ( griechisch schön – plus britischer Humor, ich bin kurz davor die Koffer zu packen).
Diese Bücher waren mir gute Freunde im Januar. Die Bagage , Eine Frage der Chemie, Die Unschärfe der Welt.
Fast schon ein wenig Tradition. Mein Ausflug mit Maria in die Prignitz – an diesen besonderen Ort. Raus aufs Land fahren, um weit weg bei Marion in der Küche zu sitzen und auf das warme Brot warten, das im Ofen bäckt. (oder Apfelcrumble und Sonntagsbrötchen) Es tut gut zusammen zu sein – an einem Tisch zu sitzen. Nadel und Faden in der Hand und die Spuren des Lebens mit Goldfäden wieder zusammenzufügen. Nicht nur meine Strümpfe sind geflickt, sondern auch ein Teil in mir. Was für ein wunderbares Projekt.
Und “Perfect Days” im Kino gesehen. Nun habe ich ein wenig Sehnsucht nach Harayami. Nach seinem Frieden und dem Freudenglanz in seinen Augen – wie er den Alltäglichkeiten mit Schönheit und Liebe begegnet. Eine riesengroße Inspiration.
Der Quiltkurs – 365 Tage – hat begonnen und als ich da so saß und meine ersten Stickversuche in meinen Probestoffstreifen nähte, las Doris uns ein wenig aus dem Buch einer japanischen Quilterin (Shizuko Kuroha) vor. Noch so ein wunderbares Projekt.
Das neue Album von Tom Odell und die Vorfreude, das dieser Tage seine Platte ins Haus flattert.
Spaziergänge und in Nachbarsgarten tatsächlich rosa Blüten finden. Zart wie Porzellan.
Für meine müde Winterhaut. Sieben Tage, Rosenöl – immer noch müde, aber beinahe wieder rosenzart.
Die neue Anleitung von Marias Strickpuppe. Je einfacher eine Puppe ist, desto mehr berührt sie mich. Ich bin gespannt, wem ich genau so ein Püppchen in die Wiege legen darf.
Ich wünsche Euch ganz viele Ausblicke – geplante oder unverhoffte. Himmelsblicke in Blau oder Rosa. Buchseiten am Morgen oder zwischendrin. Ein Lied, das den Tag besingt und die Nacht bejubelt. Nicht zu wenig Blumen. Abendbrote mit Freunden. All das Zusammen, was den winzigen Alltag schöner macht. Unser Leben.
Ich freu mich auf neue Puppen für Euch und Eure Kinder. Die ersten kommen schon diese Woche. (Fünf kleine Freunde oben im Bild – fast fertig)